Sprachtherapie für Erwachsene
Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
Aphasie (Sprachstörung)
Die häufigste Ursache (80-85%) sind Hirndurchblutungsstörungen (z.B. Schlaganfall). Andere Ursachen können eine Hirnverletzung (Schädel-Hirn-Trauma), eine Hirngeschwulst (Tumor), eine Hirnentzündung (Enzephalitis) oder auch Hirnabbauprozesse (Demenz) sein.
Die aphasischen Störungen können sich auf alle expressiven und rezeptiven sprachlichen Leistungen (Sprechen, Verstehen, Lesen, Schreiben) erstrecken.
Dysarthrie (Sprechstörung)
Dysarthrien beruhen auf einer Störung der zentralen Sprechmotorik. Sie können z.B. durch einen Schlaganfall oder eine neurologische Erkrankung wie Parkinson verursacht werden. Es können neben der verwaschenen und unpräzisen Artikulation Veränderung der Stimmqualität sowie der Sprechatmung auftreten, so dass man dann von einer Dysarthrophonie spricht.
Dysphagie (Schluckstörung)
Der Prozeß des Schluckens ist hoch komplex und dient dem Transport von Speichel und Nahrung vom Mund in den Magen. Der Mensch schluckt bis zu 2000 mal.
Viele Erkrankungen des zentralen Nervensystems können das Schlucken beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen (z.B. Schlaganfall, Amyotrophe Lateralsklerose, Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer; Schädel-Hirn-Trauma). Auch Tumore im Kopf-und Halsbereich können eine Schluckstörung verursachen.
Sprechapraxie
Stimmstörungen
Die Stimmtherapie setzt an verschiedenen Punkten an. Sie beschäftigt sich mit der Atmung, dem Körpertonus und der Körperhaltung, dem Hörtraining in Bezug auf stimmliche Unterschiede und dem Stimmeinsatz und Stimmklang selbst. Dabei ist eine individuelle Therapieplanung wichtig, denn die Bedürfnisse in der Stimmtherapie sind sehr unterschiedlich.
Stottern bei Jugendlichen und Erwachsenen
Neben der eigentlichen Stottersymptomatik gibt es oft eine Vielzahl an s.g. Sekundärsymptomatiken. Dabei ist häufig zu beobachten, dass die Betroffenen mit Kraft versuchen, eine Blockade zu überwinden und damit das Sprechen extrem anstrengend wird.
Die Stottertherapie mit Jugendlichen und Erwachsenen hat mehrere Aspekte. Zum einen geht es um indirekte Methoden wie die Arbeit am Angstabbau vor dem Stottern, Entspannungsmethoden und Stimmarbeit. Zum anderen ist die direkte Arbeit an der Stottersymptomatik wichtig. In der Regel werden zwei Methoden favorisiert. Bei der Sprechtechnik (fluency shaping) wird die ganze Zeit kontrolliert gesprochen, so dass die Stotterwahrscheinlichkeit deutlich sinkt. Man spricht hierbei von Sprechkontrolle.
Die Modifikationstechnik wird beim konkreten Stotterereignis angewandt, ansonsten wird weiter spontan gesprochen. Man spricht hierbei von Stotterkontrolle.
Wie die Stottertherapie aufgebaut wird, ist also sehr individuell von den Bedürfnissen des Betroffenen abhängig.
Therapie nach onkologischen Kopf-Hals-Erkrankungen
Therapie nach Tumoroperation im Bereich der Mundhöhle und des Rachens